Bambuspflanzen - Herkunft, Verwendung, Arten

Bambus (Bambusoideae) wird der Familie der Süßgräser zugeordnet, es gibt über 100 Gattungen und weit über 1000 Arten mit unterschiedlicher Wuchshöhe. Natürliche wachsender Bambus findet sich in Asien, Nord- und Südamerika sowie Australien. Trotz ihrer exotischen Herkunft gedeihen Bambusse auch in unserem mitteleuropäischen Klima sehr gut. Bei uns in Mitteleuropa, variiert die Höhe der Bambusse zwischen 30 cm und bis zu 10 m Höhe. In ihrer natürlichen Heimat, der feuchten, subtropischen und tropischen Klimate können sie sogar noch weit aus höher wachsen, so kann der Dendrocalamus brandisii zum Beispiel eine Höhe von bis zu 38 m, bei 80 cm Halmumfang erreichen. Durch die große Auswahl stößt der Bambus auch hier bei uns auf zunehmende Beliebtheit, beispielsweise als Hecken, Sichtschutz, Dekoration und vieles mehr.

In Europa kann Bambus in zwei Kategorien unterteilt werden. Der große Bambus, welcher meterhohe belaubte Halme bildet und der kleine Bambus, der mitunter nur 10 cm hoch wird und sich ideal als Bodendecker nutzen lässt. Die großen Bambusarten treiben lange Ausläufer oder wachsen horstig. Der Vorteil der ausläuferbildenen Bambusse besteht darin, dass die unterirdischen Ausläufer schnell ein unterirdisches Geflecht aus Wurzeln und Rhizomen bilden und somit zum Beispiel ideal an Hängen zur Stabilisierung verwendet werden können. Nachteilig ist jedoch, dass sie anderen Pflanzen nicht nur den Platz, sondern auch Nahrung und Wasser streitig machen. Bambus ist sehr widerstandsfähig, daher können einige Arten auch trotz ihrer exotischen Herkunft bei uns überwintern und treiben im Frühjahr neu. Aber nicht nur gegen die Kälte, sondern auch gegen Umweltverschmutzungen ist Bambus sehr widerstandsfähig.

Welche Arten gibt es?

Einige Bambusarten bzw. -gattungen sind besonders beliebt fürs Pflanzen im Garten, andere produzierten ausgezeichnetes Bambusholz zur Weiterverarbeitung. Wir geben Ihnen einen Überblick, über die wichtigsten Arten und ihre Verwendung.

Bambus im Garten

Wenn Sie Bambus im eigenen Garten pflanzen möchten, sollten Sie insbesondere den Unterschied zwischen den beiden geläufigsten Gattungen kennen: Phyllostachys auch Flachrohrbambus genannt und Fargesia, auch als Schirmbambus bekannt. Bei beiden gibt es eine Vielzahl an Arten und Sorten, die sich hinsichtlich ihrer Wuchshöhe und Blattfärbung weiter unterscheiden. Als immergrüne Pflanze ist eignet sich Bambus besonders gut als Hecke.

Gattung Phyllostachys

• Die Halme dieser Pflanzen sind an einer Seite abgeflacht, daher auch der Name Flachrohrbambus.
• Phyllostachys bildet lange, unterirdische Ausläufer (sogenannte Rhizome), aus denen munter neue Halme spriesen.
• Dieser Bambus kann sich daher unkontrolliert und schnell vermehren, wenn ihm nicht mit einer sogenannten Rhizomsperre Einhalt geboten wird.

Gattung Fargesia

• Der Name Schirmbambus rührt von der Wuchsform her, die ab einer gewissen Höhe zu einer überhängender Krone führt, die einem Schirm gleicht.
• Er ist hervorragend als Heckenpflanze geeignet, da er sehr dicht wächst und seine volle Höhe innerhalb eines Jahres erreicht.
• Bambus der Gattung Fargesia bildet kaum Ausläufer und bleibt auch ohne Wurzelsperre schön kompakt.

Bambus zur Weiterverarbeitung zuhause

Bambus ist jedoch nicht nur als Pflanze im Garten beliebt, sondern auch als Material und Baustoff. Auch hier bringt jede Art ihre individuellen Eigenschaften mit, die sie für einen bestimmten Verwendungszweck perfekt macht. In der folgenden Tabelle geben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Bambusarten, die Sie in unserem Shop vorfinden und woher diese Bambusrohre stammen. 

 
Einen anschaulichen Überblick über unsere Bambusarten erhalten Sie auch in unserem Video zum Thema Bambusarten.

Doch wofür lassen sich die Bambus-Arten nun verwenden?

Tonkin Bambus ist ein relativ günstiges Material. Die dünnen, aber stabilen Rohre werden sehr gerne für Kletterhilfen oder Rankgerüste für Pflanzen verwenden und sind eine tolle Alternative zu klassischem Holz.

Moso-Bambus ist ein Allrounder - er ist in verschiedenen Stärken und Längen erhältlich, hat perfekte mechanische Eigenschaften, die den Vergleich mit Stahl aufnehmen können und außerdem gibt es ihn in unterschiedlichen Farben von natur-grün bis zur gebleichten Variante in typischem Bambus-Gelb. Aus Moso-Halmen können Sie sich einen individuellen Sichtschutz, eine Pergola, Möbel oder Innendekoration bauen. Ihrer Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt!

Sehr dekorative Arten sind Schwarzer Bambus und Tigerbambus. Sie lassen sich toll in Szene setzen, sowohl im Innen- wie auch im Außenbereich.

Bambus in der Industrie

Nicht nur Hobby-Heimwerker haben Bambus für sich entdeckt, auch in der Industrie hat man seine hervorragenden Eigenschaften erkannt. Als Rohstoff steckt er inzwischen in vielen Produkten, bei denen wir es kaum vermuten würden.

Bambus-Viskose erfreut sich im Textilbereich immer größerer Beliebtheit. Um vom Holz zum Stoff zu kommen, wird das Bambusholz zunächst in Zellulose aufgespalten, den Hauptbestandteil pflanzlicher Zellwände. Aus dem Zellulosebrei wird nun ein Faden erzeugt, aus dem dann die Bambus-Viskose gewebt wird. Viskose-Stoffe werden alle auf diese Weise hergestellt, das Verfahren funktioniert auch mit anderen pflanzlichen Ausgangsstoffen. Bambus ist im Vergleich zu anderen Holzarten ein sehr schnell nachwachsender Rohstoff und dadurch ein sehr nachhaltiges Material, auch wenn die Weiterverarbeitung zur Viskose durchaus energieintensiv ist.

 Auch als Alternative zu Plastik wird Bambus Faser gerne für Einwegprodukte verwendet. Es ist jedoch umstritten, wie sinnvoll dies ist, da ein Recycling dieser Produkte durch den Materialmix kaum möglich ist. Die Fasern müssen schließlich mit sogenannten Melaminharzen (am Ende auch wieder Kunststoffe) zusammengehalten werden und häufig als gesundheitlich bedenklich eingestuft werden. Wird jedoch reines Bambusholz verwendet z. B. für Einweg-Geschirr, sieht die Sache etwas besser aus.

Bei Fragen rund um unsere verschiedenen Arten von Bambusrohr stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!