Bambus-Info

Allgemeines zu Bambus Pflanzen

Der Bambus stammt ursprünglich aus China und Japan, in diesen beiden Ländern findet man auch die meisten Bambusarten vor. Der Bambus kommt auch in anderen Ländern in Asien, Afrika und Südamerika vor, generell wächst er zwischen dem 46 Breitengraden nördlich und 32 südlich. Botanisch definiert gehört der Bambus zu der Familie der Gräser genau so wie Mais oder Wiesenpflanzen. Die Struktur und der Zellaufbau des Bambus sind dem eines Holzgewebes sehr ähnlich. Der Bambus ist eine Mischung aus Gras, Laubbaum und Palme. Der Stängel der Bambuspflanze wird auch Halm genannt, da er genauso rohrförmig aufgebaut ist wie ein Löwenzahn. Der Bambusbaum vergrößert jährlich seine Blattkrone und wirft diese ebenso wie ein Laubbaum ab.

Die Wachstumsstruktur des Bambusstammes ähnelt dem einer Palme. Eine Vielzahl an Bambusarten wachsen bei Temperaturen von 9°C bis 36°C. Der Moso Bambus aus Japan kann sogar kalte Temperaturen bis -10°C standhalten. Die Bambuspflanze stellt keinen hohen Anspruch an den Boden und die Qualität, bevorzugte Standorte sind aber Lehm und Sandhaltige Bodenstrukturen. Bambus Arten als Baustoff verwendbar: Grundsätzlich unterscheidet man 3 verschiedenen Bambus Arten. Der Monopadiale Bambus hat lange, dünne Rhizomusausläufer, aus diesen Wurzeln sprießen in gleichmäßigen Abständen Knospen. Beim Sympodiale Bambus entwickeln sich aus den Spitzen der dicken Wurzelstöcke Halme. Der Kletterbambus wachst ineinander verschlungen zu einem Dickicht zusammen.

 

 

Bambus Baumaterial Typen:

  • Guadua angustifolia
    Der Bambus Guadua angustifolia stammt aus Kolumbien. Das Bambusrohr zeichnet sich besonders für die hohe Haltbarkeit und Belastungsfähigkeit aus und ist daher sehr beliebt als Baustoff bei Architekten.
  • Phyllostachys pubescens
    Die Heimat des Moso Bambus ist China und Taiwan. Der Moso Bambus ist mit bis zu 100.000 grünen Blättern bestückt und kann eine Höhe von bis zu 20m erreichen. Der Bambus wird als König unter den Bambussorten bezeichnet und ist als Baumaterial multifunktional einsetzbar.
  • Arundinaria amabilis
    Die Tonkin Bambusrohre stammen aus China oder Vietnam, sie erreichen dort eine Höhe von ca. 13m und einen Durchmesser von ca. 6cm. Die Tonkin Bambusrohre sind berühmt und bekannt durch die sehr gerade wachsenden Halme.
  • Dendrocalamus Giganteus
    Die Bambusrohre Petung besser bekannt unter dem Namen Riesenbambus stammen überwiegen aus Indonesien, Thailand und Burma. Der Bambus kann eine Höhe von bis zum 35m und eine Halmdurchmesser von 35cm erreichen. Der Bambus zählt zu den am schnellsten wachsenden Sorten und kann am Tag bis zu einem Meter wachsen. Das Bambusrohr wird sehr gerne für alle möglichen Bambuskonstruktionen verwendet.
  • Phyllostachys pubescens nigra
    Dieser aus China stammende Bambus ist besser bekannt unter dem Namen Schwarzrohrbambus oder ganz einfach auch unter schwarzer Bambus. Dieser Bambus ist etwas ganz besonderes, er verfärbt seine anfangs grüne Halme auf natürliche Art und Weise in braun/ schwarz. Die schwarzen Bambusrohre werden sehr gerne für Möbel und Innendekorationen verwendet.
  • Tiger Bambus Phyllostachys pubescens boryana
    Der Tigerbambus auch oft bezeichnet als Pantherbambus wächst überwiegend in China und Japan. Diese Bambusstange besticht durch seine natürliche braun schwarz gefleckte Musterung. Die Bambuspflanze selbst gehört zu den kleinen aber mit sehr dichtem Blattwerk ausgestatteten Sorten.
  • Gigantochloa atroviolacea
    Der aus Indonesien stammende Wulung Bambus auch Tropischer Bambus genannt erreicht in seiner Heimat eine Höhe von bis zu 12m und einen Bambusrohr Durchmesser von ca. 8cm. Das besondere an dem Bambusrohr ist, dass die Halme anfangs grün und im 2 Jahr dann braun bis fast schwarz natürlich ausfärben. Diese Bambusstangen werden sehr gerne in der Möbel Industrie verarbeitet.

Bambuspflanze Materialeigenschaft:

Der Bambus hat eine glatte, lackähnliche Oberflächenstruktur die Feuerhemmend und sogar wasserabweisend reagiert. Die Bambusrinde hat einen hohen Kieselsäuregehalt und durch die harte Silikatschicht der Oberfläche ist der Bambus gegen mechanische und tierische Einflüsse sehr widerstandsfähig. Durch diese sehr guten Materialeigenschaften ist eine extra Schutzbehandlung nicht zwingend notwendig.
Bambusstangen können sogar einen Vergleich mit Stahl aufnehmen. Bei einer Testreihe an der Universität Eindhoven wurde festgestellt, dass Bambus bei Druck und Zugbeanspruchungen in mancherlei Sicht sogar Stahl überlegen ist. Daher eignet sich Bambus sehr gut als Konstruktionsträger in Erdbeben gefährdeten Gebieten. Bei der Verarbeitung der Bambusrohre ist sehr wichtig, dass man darauf achtet, dass die Rindenschicht nicht ausfranst und abreist. Das unter der Rinde liegende Holz ist in seiner Härte und Druckfestigkeit mit Eichenholz zu vergleichen. In der verkieselten äußersten Rindeschicht des Bambusrohrs laufen hochelastische Fasern mit einer extrem hohen Zugfestigkeit, daher zählt das Bambusrohr zu den modernen Faserverbundwerkstoffen unserer Zeit. Bambusrohre und Bambusmaterial sind bei sachgerechtem Umgang und Verarbeitung aufgrund der technischen und mechanischen Eigenschaften unseren heimischen Bauhölzern überlegen. Außerdem hinterlässt die Verarbeitung der Bambuspflanze keinerlei Abfälle, auch die Blätter können verarbeitet oder verfüttert werden. Daher ist der Bambus ein ökonomisch sehr hochwertiger Baustoff.

Bambuspflanzen Wachstum:

Am Anfang wachsen die Halme als kleine Knospen an den Knoten des Wurzelstockes eher langsam heran. Bis dicke kurze kegelförmige Bambus Sprosse aus der Erde heraus wachsen und mit Blättern bestückt sind, kann es einige Zeit vielleicht sogar Jahre dauern. Aber wenn die Geburt der Bambuspflanze erstmal geglückt ist, kann es rasend schnell gehen, dann entwickelt sich aus dem Spross innerhalb von wenigen Tagen ein Halm, der sich in einem Jahr dann zu einer Pflanze entwickelt. Etwa ab dem 3 Lebensjahr verholzen die Halme des Bambus das Bambusrohr kann als Bauholz verwendet werden. Die durchschnittliche Bambuspflanze erreicht einen Halm Durchmesser von ca. 5 bis 12cm bei einer Wandstärke von 10mm und einer ca. Höhe von 8 bis 15m. Natürlich gibt es auch Bambus der bis zu 40m hoch wächst und einen Bambusrohr Durchmesser von bis zu 30cm haben kann. Die Bambuspflanze ist ein sehr schnell wachsender Rohstoff, der je nach Sorte und Umwelteinflüssen bis zu 90cm am Tag wachsen kann. Der durchschnittliche Bambusbaum schiebt sich immer noch mit sage und schreibe 25cm pro Tag gegen den Himmel. Keine andere Pflanze mit solchen Material Eigenschaften kann so ein Wachstum Feuerwerk nachweisen. Das Alter eines Bambus wird nicht wie bei Holz an der dicke bzw. den Lebensringen des Stammes bestimmt, sondern wird am Klang und dem Aussehen der Oberfläche beurteilt.

Brennverhalten von Bambus:

Das Bambusrohr, wird je nach Rohrdurchmesser und baulicher Anordnung gem. DIN 4102 als brennbarer aber schwer entflammbarer Baustoff eingestuft. Bambusrohre oder Bambus Bauteile in horizontaler Ausrichtung sind weniger feueranfällig wie Vertikal oder Schräg positionierte. Das jeweilige Internodium, Bambusrohr Unterteilung, schließt beidseitig mit einem Diaphragma ab, somit verfügt die Bambusstange über einen Brandabschnitt, der sich flammhemmend auf den Bambus auswirkt.

Bambus Pflege, Bambus Schutz und Bambusrohr Veredelung

Bambus Lagerung:

Die Bambusstangen sollten liegend und mit mehreren auflagern übereinander, geschützt vor Sonne, Regen und Schnee gerade gelagert werden. Die klassische Lufttrocknung in den Erntegebieten des Bambus dauert 6-12 Wochen. Bei einer Trocknung mit einem Ofen dauert der Vorgang nur ca. 2-3 Wochen, aber nicht jede Bambussorte verträgt diese Art der Handhabung, viele Bambusrohre bekommen dadurch Risse oder spalten sich auf.

Bambusrohre und Produkte nach Lieferung auspacken:

Bambusrohre und Bambusprodukte wie Zäune oder Elemente bitte nach der Lieferung sofort auspacken. Ganz wichtig vor allem, wenn die Ware auf Palette angeliefert wird. Hier werden die Produkte neben Kartonage auch mit Folie umlaufend zum Schutz verpackt. Bambus benötigt aber um seine Materialeigenschaften zu behalten eine umspülende Luftzirkulation. Wenn verpackter Bambus falsch gelagert und Feuchtigkeit zieht, kann dieser verschimmeln oder bei zu viel Sonnenstrahlen also Wärme können die Rohre reißen und aufplatzen.

Bambus Schutz - Borsalz:

Das Bambusmaterial sollte genauso wie Holz vor Wettereinflüssen geschützt werden. Werden die Bambusstangen als Trägerelemente oder als Sichtschutzwand in Feuchtigkeitszugänglichen Bereichen eingesetzt, so sollte man die Bambusstangen und Flächen mit Holzschutzmitteln schützen. Geschützter und gepflegter Bambus kann über mehrere Jahrzehnte lang genutzt und eingesetzt werden. In den Herkunftsländern wird der Baustoff Bambusrohr häufig bereits mit auf Borsalz basierenden Lösungen behandelt. Borsalz ist eine Imprägnierung mit einer Toxizität vergleichbar mit Kochsalz. Dadurch wird die Bambusstange gegen Pilz- und Schädlingsbefall resistent gemacht.

Schädlinge:

Das Bambusrohr sollte vor starker Feuchtigkeit oder einem direkten und ständigen Erdkontakt geschützt werden. Desto größer die Feuchtigkeitsaufnahme des Bambus, desto schnell wird der Befall durch Pilze und Bohrkäfer gefördert.

Pilzbildung und Verunreinigungen:

An- und in Naturprodukten können Pilzbildungen und Verunreinigungen natürlicher Art nicht grundlegend ausgeschlossen werden. Die Bambusrohre werden unter anderem im freien getrocknet, hierbei kann es zu Wasser Ablagerungen mit farblicher Fleckenbildung an und in den Enden der Segmente kommen. Ebenso gelangt in der Wachstumsphase durch das Diaphragma, aus dem die Blätter wachsen, Wasser und Nährstoffe in das Segment selbst. Beim Wachstum und dem Trocknungsprozess der Bambusrohre können sich vereinzelt natürliche Ablagerungen, Verfärbungen und Pilze bilden. Nach der Trocknung kann der Schimmel aber ohne Feuchtigkeit und Sauerstoff nicht weiterleben und stirbt ab. Bambus ist ein Naturprodukt, der obenstehende Vorgang ist deshalb natürlich, normal und unbedenklich.

Bambus montiert an einem Standort im Außenbereich:

Alle Bambussorten bzw. Typen, die im Außenbereich und an sonnigen Standorten zum Einsatz kommen vergrauen mit der Zeit wie Holz, der zeitliche Prozess der Veränderung ist immer abhängig vom Standort. Die Rohre bekommen durch die Verwitterung eine andere veränderte Patina mit Ablagerungen wie Schmutz oder auch oberflächige schwarze Stockflecken. Bambus ist wie Holz eine Naturfaser, die auf Temperatur und Luftfeuchtigkeitsveränderungen reagiert dadurch entstehen Risse, Splitter und Spalten, die mit einem lauten Knacken herbeigehen. Der natürliche Vorgang ist nicht zu verhindern, wird aber mit der Zeit immer schwächer.

Bambusstangen räuchern:

Teilweise werden die Bambusstangen am Ernteort über stark rauchenden Feuerstellen gelagert. Hierdurch wird ein so genanntes vergällen der Rindenschicht erreicht, was die Bambusrohre dann für Schädlinge uninteressant macht.

Bambusrohre erhitzen:

In einigen Asiatischen Ländern werden die Bambusstangen in großen Öfen für eine kurze Zeit auf ca. 150°C erhitzt. Durch die Erhitzung verändert sich die äußerste Struktur der Rinde des Bambusrohres etwas. Die Bambusstangen sind durch die Veränderungen gegen Insekten und Pilzbefall widerstandsfähiger.

Wasser – Salzwasser:

Sehr häufig werden die Bambusstangen in ein Wasserbecken aus Süß – oder Salzwasser gelegt und mit Gewichten abgetaucht. Am besten eignen sich fließende Gewässer, durch die Wasserströmung werden die Nährstoffe wie Zucker und Stärke ausgelaugt. Dadurch verliert der Bambus die in den Zellen abgelagerten Nährstoffe bzw. die Nahrung für die Schädlinge. Somit wir des Bambusrohr für Bohrkäfer uninteressant.

Bambus Anstrich und Tränken:

Bambusrohre können natürlich auch mit diversen chemischen Anstrichen und Tauchflüssigkeiten vor Schädlingen und Pilzen geschützt werden. Grundsätzlich können Bambustangen und Bambusbaustoffe genauso behandelt werden wie heimische Hölzer. Ein klassischer Holzschutz sorgt dafür, dass die Bambusrohre Jahrzehnte überdauern. Natürlich können die Bambusrohre auch ganz einfach mit Farbe bemalt werden. Die Oberfläche einfach leicht mit Schleifpapier aufrauen und anschließend mit der gewünschten Holzfarbe bestreichen.

Bambusrohr Form:

Das Bambusrohr hat einen kreisrunden Querschnitt und in der axial Achse eine leicht konische Form. Die Bambusstangen verjüngen sich von der einen Seite zur anderen Seite, je nach Sorte und Länge, unterschiedlich stark. Kürzere Bambusrohre weisen meist einen stärkeren konischen Verlauf auf als längere Bambusstangen.

Bambus Farbe:

Das Bambusrohr hat anfangs eine grüne Farbe, je nach Lagerung und Behandlung wird die Bambusstange dann einfarbig gelblich, teils auch braun bis schwarz. Durch Pilzflecken wird das Bambusrohr unregelmäßig punktiert und gefleckt bemustert.

Polieren von Bambusstangen:

Die Außenrinde der Bambusstange wird mit heißem pflanzlichem Wachs eingerieben und anschließend mit einem Seidentuch glänzend poliert. Durch leichtes anräuchern von Bambusrohren bekommt die Oberfläche auch einen Glanz.

Bambus ein langlebiges Naturprodukt:

Alle Bambus Ausführungen und Bambusprodukte sind ein Naturprodukt welche nicht unendlich haltbar sind. Bambus unterliegt einem natürlichen individuellen Alterungsprozess, der zudem nach Standort und Pflege variiert. Naturgrüne Bambusrohre werden durch die Sonne gereift und wechseln das Farbspektrum vom kräftig grün über helles grün hin zu einem gelbbraunen Farbton und dann später zu einem Grauton. Jeder Bambus egal ob gelb, braun oder schwarz vergraut, aber alle unterschiedlich schnell. Die Geschwindigkeit des natürlichen Vorgangs "vergrauen" im Außenbereich ist Abhängung von Sorte, Standort, der Jahreszeiten und der Veredelung des Produktes. Generell ist die Vergrauung eine natürliche Reaktion, es verbirgt sich nichts Schadhaftes dahinter. Abhilfe, sofern man wieder mehr Farbe haben will, schafft man mit einer Frühjahrsreinigung und dem Einsatz von unserem Bambus Entgrauer. Bambus ist dank der Wasserresistenz, bei fachgerechtem Einsatz, Witterungsbeständig und langlebig.

Bambusrohre schwarz, grün und braun:

Der größere Teil der Bambusrohre hat eine natürlich gelbliche Farbe. Durch das beizen der Bambusstangen mit Salpetersäure bekommt der Halm eine braune Außen Färbung. Beim Einsatz von Eisenvitriol färbt sich der Bambus schwarz und bei Kupfervitriol wird die Stange grün. Die braun fleckige in der Fachsprache auch Spörry genannt erhält das Bambusrohr durch anflammen über einem offenen Feuer.

Materialbearbeitung und Verbindung von Bambus mit Werkzeug

Bambusrohre kaufen und mit Werkzeug bearbeiten:

Zur Bearbeitung von Bambus und Bambusrohren benötigt man einfaches ja fast antike Maschinen und Werkzeuge. Asiatische Profis setzen bevorzugt scharfe Messer Macheten, Beile und Handbohrer ein. Zum zusägen der Bambusstangen empfiehlt es sich Metallsägen oder Handsägen wie den Fuchsschwanz zu verwenden. Da Bambus zu den Harthölzern gehört, sollte man ausreichend viele Ersatzblätter bereithalten, da der verschleiß bzw. die Abnutzung der Sägeblätter sehr hoch sein kann. Die Schnittkante des Bambusrohres wird mit feinen Schleifpapier oder Feilen abgeschliffen um Ausfransungen zu vermeiden. Mit einem Stemmeisen und Hammer lassen sich einfach Kerben und Öffnungen in das Bambusrohr schnitzen. Löcher bohrt man am besten mit Metall- oder Steinbohrer mit Zentrierspitze in die Bambusstange. Das Bambusrohr muss immer von Außen nach Innen aufgebohrt werden, dass so genannte Brennbohren hat sich hier als äußerst effizient herausgestellt. Die Bohrspitze wird mit Hilfe eines Gasbrenners erhitzt, die glühende Stahlspitze wird durch die Bambusrohrwand gedrückt und härtet so die Schnittkante sogar noch gegen Risse und Ausfransungen ab.

Bambusrohrverbindung:

In den Herkunftsländern des Bambus werden die Bambusrohre fast ausschließlich nur mit Bambusrinde und speziellen Bindetechniken miteinander verbunden. Für jede Bambusverbindung, ganz egal ob als T oder Winkel, gibt es die richtige Bohrungsfreie Verbindung. Bambusrohre sollten immer an den Knotenpunkten miteinander verbunden werden. Das erlernen der traditionellen Bindetechnik ist für uns sicherlich nicht ganz so einfach, daher wird in der westlichen Welt auf Schnüre, Seile, Schrauben und Nägel zurückgegriffen. Sehr gut eignet sich auch verzinkter Eisendraht, durch seinen Korrosionsschutz und der Festigkeit, steht er dem organischen Material in nichts nach. Für Handwerklich begabte gibt es auch die Möglichkeit, Rohrverbindungen als Steckelemente mit Zapfen und Splint zu kreieren. -

Struktur und Aufbau einer Bambusstange

Bambushalm Bestandteile:

Die Bambusstange wächst aus einem Wurzelgeflecht, dem Rhizom, heraus. Aus so einem Rhizom wächst aber nicht nur ein Halm, nein es können mehrere Stangen ja sogar ganze Wälder daraus erwachsen. Der Bambushalm selbst ist durch Nodien, Knotenpunkte, in einzelne Felder aufgeteilt. Die Nodien geben dem Bambusrohr die Stabilität und erhöhen die Knickstabilität. Der Bereich zwischen den Knotenpunkten wird in der Fachsprache als Internodium bezeichnet. Eine so genannte Nodie entsteht immer dort, wo mal Blätter und Verzweigungen heraus gewachsen sind. Die Kontenpunkte sind Innen mit einer dünnen Scheidenwand verbunden dem Diaphragma. Das Diaphragma wächst mit dem Bambus mit, bei kleinen Pflanzen ist die Fläche sehr fein bei breiteren Rohren dann dicker, aber es schließt immer eine definierte Internodium Länge ab. Jede Bambus Sorte hat eine unterschiedlich Langes Internodium bei den meisten Sorten liegt der Durchschnitt bei ca. 35cm. Es gibt aber auch Bambushalme bei denen der Internodium Bereich 40 bis 150cm ja sogar bis 500cm lang sein kann. In Der Bambushalm hat außen eine Rindenschicht, womit sich die Pflanze vor Schädlingen und Umwelteinflüssen schützt.

Bauen und Wohnen mit Bambus

Bambuskonstruktionen:

In Südostasien werden in den ländlichen Regionen wie in Thailand, Indonesien und Burma noch immer mehr wie 35% der Häuser aus Bambus gebaut. Bambus ist in diesen Ländern ein günstiger Baustoff der in verschiedenen Variationen wie Bambusrohre, Bambuslatten, Bambusstäbe, Flechtwerk und Bambusbretter verfügbar ist. Die Bauteile sind leicht und trotzdem stabil und lassen sich einfach verarbeiten sowie wiederverwerten nach einem Austausch oder Abbruch des Hauses. Das Bambushaus hat nicht nur eine stabile Grundstruktur aus Bambusrohren, nein auch das gesamte Dach, sowie die Eindeckung, Fußböden, Türen und Fenster als auch die Wände bestehen aus Bambusbaumaterialien in verschiedensten Verarbeitungen.
Nicht nur der Bau von Bambushäusern ist Möglich, nein auch der Bau von Lagerhallen und größeren Gebäuden ist mit Bambusrohren machbar. Mit spezieller Fachwerkbauweise und Bambusrohr Verbindungen lassen sich Hallen mit Satteldächern konstruieren und bauen.
Aus Bambusrohren und Bambus Flechtmatten werden auch stabile Sonnenschirme oder kleine Straßenhütten mit Sitzflächen, die als Sonnen- und Regenschutz, dienen gebaut.
Bambusrohre werden auch als Wasserleitungen oder für Brunnen egal ob geschlossen oder mit durchstochenen Diaphragma oder als Halbschale verbaut.
Aus den Bambushalmen werden in Asien auch Treppen und lange sehr tragfähige Sprossenleitern gefertigt. Die sicherlich sehr beeindruckenden Bambusrohr Arbeitsgerüste zeigen das unglaublich vielseitige Potenzial von Bambus auf. In vielen Ländern Asiens werden dem Stahlgerüst nach wie vor Bambusstangen zum einrüsten von Gebäuden oder Brücken bevorzugt. Spektakulär wird Bambusstange für Bambusstange mit Seilverbindung montiert und an der Hauswand hochgezogen und das selbst bei Hochhäusern.
Auch Brücken und Stegkonstruktionen aus Bambusrohren sind in Asien weit verbreitet. Die Bambuskonstruktionen bestechen nicht nur durch die Funktionalität sondern oft auch durch den schönen Anblick des Gesamtbauwerks.

Bambus Möbel und Sichtschutz aus Bambus:

Bereits seit mehr als 1000Jahre werden aus dem Baumaterial Bambus Möbel, Gebäude und sogar Brücken gebaut. Selbst heute werden in China und anderen Teilen Asiens zum Gerüstbau Bambusstangen verwendet, die Konstruktionen wirken Spektakulär und wie aus einer anderen Zeit. Für Menschen mit schwachen Nerven ist das sicherlich nichts, auch nicht für Sicherheitsfachleute. Die Gerüstbau Spezialisten aus Asien bewegen sich ungesichert über die Ebenen und verbinden die einzelnen Bambusrohre nur mit feinen Streifen aus grünem Bambus. Viele Ingenieure und Architekten greifen auch immer mehr bei uns in Europa auf den schnell nachwachsenden Rohstoff Bambus zurück. Bambus hat ja nicht nur sehr gute technische Eigenschaften, nein er sieht auch noch sehr gut aus.
In der Möbelverarbeitung wird sehr gerne der getrocknete helle Bambus verwendet. Klassische Bambusmöbel sind Unikate und werden meist in Handarbeit hergestellt, günstiger und auch leichter sind die sog. Rattanmöbel. Der Bambus ist in verschiedenen Durchmessern von ca. 1 bis 12cm erhältlich. Bambus ist ein Naturprodukt und kann daher nicht perfekt sein, Rissbildungen oder farbliche unterschiede gehören bis zu einem gewissen Maß zum Bambusrohr dazu. Seit erst ca. 20 Jahren ist es möglich den Bambus in Streifen zu trennen. Diese Bambus Latten werden dann in Schichten aneinander und übereinander geklebt und unter hohen Druck zusammen gepresst. Als fertiges Produkt kommt anschließend eine Bambusplatte heraus die wie Holz zu Parkettböden oder Küchenplatten verarbeitet werden kann. Aus dem Bambus werden natürlich auch diverse Dekorationsobjekte wie Übertöpfe oder Küchenzubehör Unterlagen gefertigt. Bambus ist so vielseitig zu verwenden und kommt neben dem großen Bereich Baustoff Material sogar im Instrumentenbau, in der Medizin und in der Küche zum Einsatz. Die Klassik Anwendung ist sicherlich der Schichtschutz aus Bambus, hier gibt es viele zweckgebundene und vor allem sehr schöne Schichtschutzwände für den Garten oder die Terrasse.

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